Sie befinden sich hier:
Innovation & Evidenz durch Kooperation von Praxis und Wissenschaft
Hinsichtlich der gesundheitlichen Auswirkungen, die mit der Arbeit der Zukunft und den damit assoziierten Transformationsprozessen einhergehen, gibt es Bedarf an wissenschaftlicher Evidenz und evidenzbasierten, praxistauglichen Handlungsempfehlungen. Der Transfer von neuen diesbezüglichen Forschungserkenntnissen in Unternehmen, Gesellschaft und Politik liegt uns besonders am Herzen.
Treten Sie mit uns in Austausch – wir freuen uns!
- Begleitung von Unternehmen (z.B. Workshops, Surveys)
- Zielgruppenspezifische Entwicklung und Evaluation von Evidenz-basierter Maßnahmen
- Entwicklung von bedarfsgerechten Services & Tools
- Entwicklung und Erprobung von Instrumenten & Methoden des Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM)
- Vermittlung von Fach & Methodenkompetenzen
- Entwicklung von praxistauglichen Handlungsempfehlungen
- Transfer von neuen Forschungserkenntnissen in Unternehmen, Gesellschaft und Politik
Arbeitsdefinition für New Work-Settings
Im Rahmen des Projekts BGM4NewWork am Institut für Arbeitsmedizin der Charité – Universitätsmedizin Berlin wurde eine multidimensionale Arbeitsdefinition für New Work-Settings erarbeitet. New Work ist zunehmend im Fokus von wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Diskursen. Dabei erscheint das Konstrukt New Work wie ein „Container-Begriff“ [1]. Unterschiedliche Aspekte, wie z. B. Homeoffice oder agile Projektarbeit, sind Teil von New Work und oftmals wird sich nach eigenen Wünschen an verschiedenen Inhalten dieses Container-Begriffs „bedient“ und diese Inhalte beliebig als New Work definiert. Eine umfassende und einheitliche Definition von New Work besteht hingegen bisher nicht. Mit Orientierung am ursprünglichen, philosophischen Konstrukt von Frithjof Bergmann wird deutlich, dass New Work mehr ist als einzelne New Work-Maßnahmen bzw. New Work-Settings [2, 3]. Neue Arbeitsformen sollten das Ziel haben, die Ressourcen der Beschäftigten ganzheitlich zu fördern, statt diese aufzubrauchen [2].
Im ersten Schritt kann es hilfreich sein, sich auf New Work-Settings (NW-Settings) zu fokussieren – also auf die spezifischen Arbeitsformen von New Work sowie die Rahmenbedingungen der eigenen Arbeit. Abbildung 1 visualisiert unsere multidimensionale Arbeitsdefinition von NW-Settings anhand von vier Bereichen: Agilität, Demokratisierung, Digitalisierung und Flexibilisierung. Diese Bereiche können anhand von Facetten weiter ausdifferenziert werden. Die Unterteilung der vier Bereiche haben wir anhand von Literaturrecherchen, Expert:innen-Workshops und der Auswahl einzelner Definitionen voneinander abgegrenzt. Wir möchten darauf hinweisen, dass es bezüglich der Facetten sowie der Bereiche bei Betrachtung verschiedener Definitionen in der Literatur zu Überschneidungen kommen kann. Außerdem sind die Bereiche und Facetten „nicht in Stein gemeißelt“ und wir können das Modell für ein bedarfsorientiertes Vorgehen und zukünftige Zusammenarbeit mit Unternehmen anpassen oder erweitern. Für die schematische Darstellung unserer Arbeitsdefinition von NW-Settings (Abbildung 1) orientieren wir uns an Spider-Diagrammen. Dabei kann jede Facette in ihrer Ausprägung auf einem Kontinuum variieren. Auf Grundlage dieser Arbeitsdefinition wird ein Fragebogen entwickelt, der vielfältig eingesetzt werden kann.
Bitte zitieren Sie die Abbildungen und den Text wie folgt:
Institut für Arbeitsmedizin, Charité – Universitätsmedizin Berlin (2022, November). Arbeitsdefinition für New Work-Settings. arbeitsmedizin.charite.de/new_work_new_health/
Referenzen
[1] Schermuly, C. (Gast). (2022, 04. Mai). New Work Utopia: Eine bessere Arbeitswelt ohne Angst und Panikmache! Prof. Carsten Schermuly – Wissenschaftler [Audio-Podcast]. In Arbeitsphilosophen – Die Zukunft der Arbeit. open.spotify.com/episode/2zvHAAg6u814UP30T3xkWb
[2] Bergmann, F., & Schumacher, S. (2005). Neue Arbeit, neue Kultur. arbor.
[3] Schermuly, C. C. (2019). New Work und Coaching – psychologisches Empowerment als Chance für Coaches. Organisationsberatung, Supervision, Coaching, 26(2), 173-192.
Bei Rückfragen oder Interesse wenden Sie sich bitte an
